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Die Schule in Kot - Geschichte

[Bearb. Bernard Mack]

Eine der wichtigsten Einrichtungen in unserem Dorf ist - oder genau gesagt - war die Schule. Über die Jahre war sie das Zentrum des Lebens unserer Gemeinde. Basierend auf den mir zur Verfügung stehenden Quellen werde ich versuchen, ihre Geschichte zu erzählen. Es ist jedoch unmöglich, über die Schule zu sprechen, ohne ein paar Worte über die Geschichte der Schulbildung im Allgemeinen und auf diesem Gebiet im Besonderen zu erwähnen. Aus heutiger Sicht ist das Lesen- und Schreibenlernen und allgemein das Lernen in der Schule so offensichtlich, dass wir nicht einmal glauben, dass es anders hätte sein können.

Wenn wir jedoch feststellen, dass die ersten polnischen Könige - beginnend mit Mieszko I und endend mit Kazimierz Jagiellończyk - überhaupt nicht lesen oder schreiben konnten, ist es leichter, sich die Entwicklung vorzustellen, die im Bereich der sozialen Bildung in den letzten Jahrhunderten stattgefunden hat.

Da sich unser Dorf in dem Gebiet befindet, in dem die Macht von den Deutschen Rittern und dann von den Preußen ausgeübt wurde, unterlag die Wissenschaft historisch gesehen unweigerlich dem im Deutschen Orden und später im Königreich Preußen geltenden Gesetz.

Die Geschichte des Schrifttums ist ungefähr 5.000 Jahre alt. In Europa wurden Schulen erst im Mittelalter (vom 5. bis zum 15. Jahrhundert) gegründet und es handelte sich hauptsächlich um kirchliche Schulen, in denen keine Schulpflicht bestand. Es wurde zwar versucht, im Jahre 1592 die Schulbildungspflicht im Herzogtum Pfalz einzuführen, jedoch ohne Erfolg. Das derzeitige Schulsystem wurde im Königreich Preußen (und damit in dem Gebiet, in dem wir derzeit leben) geboren. Das preußische Bildungskonzept vom Beginn des 18. Jahrhunderts basierte auf der Annahme, dass Bildung den Eltern als Christen gehört, während es die Pflicht des herrschenden Monarchen ist, dafür zu sorgen, dass seine Untertanen ihre diesbezügliche Pflicht erfüllen. Eltern, die dies nicht alleine leisten konnten, sollten sich den Schulsozietäten anschließen und durch diese zunächst eine öffentliche Grundschule bauen, und dann sie unterhalten. Die direkte Überwachung der Umsetzung dieser Annahmen sollte von der Evangelischen Kirche durchgeführt werden. Obwohl der Staat säkular war, spielte die Kirche im öffentlichen Leben eine große Rolle. Der König von Preußen, Friedrich Wilhelm I, war der erste auf der Welt, der durch das Schuledikt „Die Principia Regulativia“ vom 28. September 1717 (verbessert im Jahre 1736), wirksam die elementare Schulpflicht eingeführt hat. Die Kosten dieser Verpflichtung sollten von Gesellschaft, Kirche und Staat gemeinsam getragen werden. Die Behörden des Königreichs Preußen unterstützten den Bau von Schulen durch die Bereitstellung von freiem Land und Baumaterial (Holz aus den königlichen Wäldern). Der Unterhalt von Schulen und Lehrern beruhte direkt auf den Schultern der örtlichen Gemeinde und eines speziellen staatlichen Fonds (Schulsozietät). Anfangs ging es mit der Bildung sehr langsam und ähnelte kaum dem gegenwärtigen Schulsystem.

Die Eltern zögerten sehr, ihre Kinder zur Schule zu schicken, da sie neben den Kosten, die sie zu tragen hatten, auch Arbeitskräfte verloren, die im Haushalt benötigt wurden. Nach dem damaligen Gesetz waren Kinder im Alter von 5 oder 6 Jahren einer Schulpflicht unterworfen. Weder die Ausbildungszeit noch das Alter des Kindes waren streng definiert. Ziel der Bildungsaktivitäten aus der Behördenperspektive des Königreichs Preußen war es, den Kindern die Grundlagen des Schreibens, Lesens und Zählens, sowie eine Kenntnis des Katechismus beizubringen. Schließlich war das Letztere als entscheidendes Kriterium für die Anerkennung eines Schülers für ausreichend ausgebildet. Ohne die Kenntnis des Katechismus war es nicht möglich zu Konfirmation (das Äquivalent der Erstkommunion in der katholischen Kirche) gehen, und so konnte auch keine kirchliche Hochzeit durchgeführt werden (damals gab es keine andere, und das Leben in einer wilden Ehe wegen einer großen Sünde unvorstellbar war).

Eine solche Schule wurde in Omulefofen gegründet. Sie wurde um die Wende 1737/1738 gebaut. Es war ein hölzernes Gebäude mit einer Klasse. Leider habe ich kein Foto von dieser Schule, aber es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass es ähnlich aussah, wie diese in Linowo, Kreis Szczytno (da sie im gleichen Zeitraum gebaut wurde). Sie ist hier auf dem Foto links gezeigt. Das Foto stammt aus Johannes Brehms Dissertation "Entwickelung der evangelischen Volksschulen in Masuren ...", veröffentlicht 1913 in Königsberg (S. 71). Es war eine gemeinsame Dorfschule. Im Gegensatz zu den bereits in Jedwabno und Małga existierenden kirchlichen Schulen, stellte die Schule in Omulefofen eine sehr bescheidene Einrichtung dar. Das auf dem Foto neben dem Gebäude sichtbare Objekt ist ein freistehender Glockenturm. Eine ähnliche Glocke mit der Aufschrift "Omulefofen 1863", die vom Glockenturm der Feuerwache stammt, befindet sich noch heute auf dem Gelände der ehemaligen Schule, und gehört der Sammlung der Eigentümerin dieses Gebäudes.


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Auf dem Plan rechts sieht man die Aufteilung der einzelnen Räume der Schule. (Abbildung aus dem Buch von J. Brehm). Der größte Raum, mit den Schulbänken, bildet das Klassenzimmer und gleichzeitig das Wohnzimmer des Lehrers. Der auf dem Bild markierte Kammerraum ist ein privater Teil des Lehrers. Die als Stahl markierten Räume wurden als ein Kuhstall für das Vieh des Lehrers benutzt.

Die Schule hatte nur einen für ausbildungszwecke vorgesehen Raum. Die Schule in Kot war mit fünf Schulbänken ausgestattet (jede Bank für vier Schüler). Die anderen auf dem Plan aufgeführten Räume dienten als Lehrerwohnung und als ein Kuhstall für das Vieh des Lehrers. Dies waren 2-Klassen-Schulen, eine Klasse für jüngere Kinder (5 bis 10 Jahre) und die andere für ältere Kinder (10 bis 14 Jahre). Ein Lehrgang sah ganz anders als heute aus und dauerte nur 3 Stunden am Tag. Weil die Kinder eine wichtige Arbeitskraft für die Ackerarbeit darstellten, wurden sie in zwei Gruppen aufgeteilt. Die ältere Kinder hatten Unterricht im Winter (wenn es kaum Arbeit auf dem Feld gab), und die jüngere müssten zur Schule ab Ostern bis den Heiligen Martin (11 November) gehen. Ich möchte hier betonen, dass die Schulpflicht nicht für Erwachsene galt. Trotzdem wollten viele von ihnen ihren Kindern gleichgestellt werden und lernten das Schreiben und Lesen an den sogenannten Sonntagsschulen. Es kam auch vor, dass die Kinder ihren Eltern das Lesen und Schreiben beibrachten.

Wer waren die Lehrer in einer solchen Schule? Meist waren es Geistliche (nicht unbedingt ordinierte Priester), die in kirchlichen Schulen ausgebildet wurden, aber auch einige aufgeklärteren ältere Bauern und Handwerker. Es ist aber kein Zufall, dass es ältere Bauern und Handwerker waren. Die Handwerker waren nicht so sehr mit der Arbeit auf dem Bauernhof verbunden, und die älteren Bauern waren nicht mehr in der Lage, schwere Feldarbeiten zu verrichten, so dass sie - zumindest die aufgeklärteren - ihre Zeit dem Unterrichten von Kindern widmen konnten.

Es gibt kein Quellenmaterial über die Besetzung der Schule in Omulefofen in der Zeit von 1737 bis 1806. Aus den Archivakten geht hervor, dass der erste erwähnte Lehrer der Schule in Omulefofen Gwiasda hieß. Er sollte in der Zeit von 1806 bis 1819 in unserem Dorf unterrichtet haben. Es gibt jedoch keinen weiteren Informationen darüber.

Im Jahre 1819 wurde der Herr Michael Stach, ein Pfarrer der Evangelischen Kirche, zum Lehrer ernannt, der diese Position in den Jahren 1819-1840 innehatte. Es gibt ein Dokument über seine Beschäftigung, das dem heutigen Arbeitsvertrag entspricht. Sein "Arbeitgeber„ ist die Schulsozietät, über die ich früher schon geschrieben habe.


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Aus diesem Dokument [Quelle: Staatsarchiv in Olsztyn. Königliche Regierung zu Königsberg. Abteilung für das Kirche- und Schulwesen. Acta für Omulefofen "] sind die Bedingungen für" Arbeit und Bezahlung" für den Lehrer beschrieben. Hier wird von einer finanziellen Belohnung geschrieben, aber auch von einer Sachprämie - in Form der Bereitstellung von Brennholz, landwirtschaftlichen Erzeugnissen und einer kostenlosen Bereitstellung eines Feldes und eines Gartens. Darüber hinaus gibt es Richtlinien, wie sich der Lehrer verhalten soll und welche Konsequenzen es hat, wenn er die Erwartungen seiner Vorgesetzten nicht erfüllt. Es ist die abschließende Aussage dieses Dokuments interessant und sie lautet so:

"Sollte aber mit der Zeit eine neue Schule anzulegen und die bisherige Schul Sozietät zu diesmembrieren nötig gefunden werden; so muss er sich´s ohne Widerspruch gefallen lassen, wenn er weniger Schulgeld, als bisher, erhält. Wen Übrigends der Schulthalter, wieder Verhoffen, durch Ungehorsam gegen seine Obern, durch Nachlässigkeit im Schul-Amte, durch Zanksucht und unsittliches Betragen die von ihm gefaßte gute Hoffnung vereilten sollte; so wird er sofort ohne prozessualische Weitsdustigkeit, seines Dienstes entlassen, und die Schul-Stelle, mit einem bessern Subjecte besetzt werden"

Die Eignung für die Funktion eines Lehrers wurde in schriftlicher Form durchgeführt. Es ging um eine Prüfung, ob der Kandidat für einen Lehrer die entsprechende Fähigkeit besitzt, sowohl auf Polnisch als auch auf Deutsch. Er musste Kenntnisse bei zählen, schreiben und lesen in beiden Sprachen haben. Ein solches Dokument befindet sich auch in den Akten des Staatsarchivs in Olsztyn. Der Text ist in Masurisch und Deutsch verfasst, was bestätigt die Tatsache, dass der Kandidat für einen Lehrer beide Sprachen beherrschte. In Omulefofen war das sehr wichtig, da viele Einwohner (Siedler aus Mazovien) kein Deutsch sprachen. Zunächst unterrichtete die Schule in beiden Sprachen parallel, später jedoch Deutsch war die Hauptsprache und in polnischer Sprache wurde nur die Religion unterrichtet. Ab dem Jahre1871 wurde die polnische Sprache aus den Schulen nach und nach zurückgezogen.

Nach dem Tod von Michael Stach übernahm Rudolf Goerke im Jahre 1840 die Position eines Dorflehrers [Quelle: Martuszewski Edward, Wiadomości Mazursko-Warmińskie 1976, Nr. 2, S. 185-196]. Er war ein Lehrer, der bereits eine entsprechende berufliche Vorbereitung hatte. Rudolf Gerke absolvierte das Seminar in Pruska Iławka (heute Bagriatonowsk im Oblast Kaliningrad). Er unterrichtete nur anderthalb Jahre in Omulefofen, danach wurde er nach Waplewo versetzt. Später wurde er als effizienter Organisator und Politiker bekannt. Sein Nachfolger war Karl Nastanski, der in den Jahren 1842-1852 die Position eines Dorflehrers in Omulefofen innehatte. Hein und Kowalczig waren die nächsten Lehrer.

Im Jahre 1879 hatte der deutsche Wissenschaftler Georg Wenker im Rahmen seiner Forschungen zum deutschen Dialekt eine Untersuchung durchgeführt. Er verteilte an etwa 60.000. deutsche Schulen die Fragebögen mit der Bitte, bestimmte Sätze in dem Dialekt aufzuschreiben, den sie tagtäglich verwenden. In Gebieten, in denen ein erheblicher Teil der Einwohner eine andere Sprache als Deutsch sprach, sollten die Befragten dieselben Sätze in der Sprache schreiben, die sie normalerweise jeden Tag verwenden. Die Schule in Omulefofen (heutiger Name Kot) erhielt ebenfalls eine solche Umfrage. Da ein erheblicher Teil der Dorfanwohner Polnisch (masurischer Dialekt) sprach, ist der Fragebogen auch in der Sprache ausgefüllt. Zu dieser Zeit war der Dorflehrer an unserer Schule ein Pädagoge namens Kowalczig, der aus der Nähe von Ełk kam. Wenn Sie daran interessiert sind, die masurische Sprache im Original zu lesen, können Sie sie unter dem Link ➔ Fragebogen.

Bis 1919 besuchten nur wenige Schüler regelmäßig die Schule. Es gab auch keinen einheitlichen Lehrplan. Erst mit der Weimarer Verfassung des Deutschen Reiches von 1919 wurden die Verpflichtung und das Recht auf Bildung dauerhaft in Gesetzen verankert. Alle Kinder waren dann verpflichtet, 8 Jahre lang zur Schule zu gehen.

Das heute noch bestehende Schulgebäude aus rotem Backstein wurde 1894 erbaut [nach Angaben meiner Familie]. In diesem Gebäude gab es zwei Klassenzimmer und Wohnungen für zwei Lehrer. Die Schüler wurden in 2 Gruppen eingeteilt, Klasse II (von 1 bis 4) und Klasse I (von 5 bis 8). Die Klassen wurden von 2 Lehrern unterrichtet. So ein Lehrsystem funktionierte bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges.


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In der Zwischenkriegszeit betrug die Zahl der Kinder, die in Omulefofen die Schule besuchten, je nach Geburtsjahr etwa 50 bis 60 Schüler. Es sollte hier angemerkt werden, dass es sich hier um die Schüler handelte, die in Omulefofen lebten. Ähnliche Schulen gab es auch in Wa ldorf (waly) und in Kaltenborn (Zimna Woda). Es gab auch Fälle, in denen Kinder aus wohlhabenderen Familien nach Jedwabno zur Schule gebracht wurden (wahrscheinlich gab es dort ein höheres Bildungsniveau). Zu diesen Familien gehörten unter anderem Familie Rogalla (die Ruinen des Bauerhofes befinden sich heute außerhalb des Dorfes in der Nähe von der Forstwirtschaft Dębowiec) [diese Informationen stammen aus der Familienerzählung].

Was die Lehrer dieser Zeit anbelangt, so blieben den damaligen Schülern folgende Namen in Erinnerung (da keine Dokumente erhalten sind): Gustaw Lange (1903-1926), Rilka August (1926/27), Lankau 1921, Mikosch (1929-1939). Der Dienstälteste Lehrer war der Herr Gustaw Lange, der einige Zeit auch ein Sägewerk in Omulefofen besaß. Ihm war es zu verdanken, dass die Batterien von der im dortigen Sägewerk installierten Turbine geladen wurden, und dadurch konnte die Schule mit Strom versorgt werden. Es war eine Dorfschule, die bereits in den 20er Jahren elektrische Beleuchtung hatte. Gustav Lange starb und wurde in Omulefofen auf dem Friedhof beigesetzt. Sein Grab ist bis heute in ziemlich gutem Zustand erhalten.

Nach der 8. Klasse blieben die meisten Kinder auf dem Land, wo sie auf einem Bauernhof oder im Wald arbeiteten. Einige von ihnen machten bei den örtlichen Handwerkern (Zimmermann, Tischler, Schmied, Maurer) eine berufliche Ausbildung. Nach Abschluss der Grundschule mussten die Mädchen ein Jahr lang lernen, wie man ein Haushalt zu führen hat. Um diese Fertigkeiten zu erwerben haben sie für lokale Förster oder Landgutbesitzer (Omulefmühle, Omulef) als Haushaltshilfe gedient. Manche von ihnen haben in den Hotels in Kaltenborn gearbeitet (vor dem Krieg gab es dort 3 solche Hotels). Auch Gasthäuser in den Dörfern haben die Ausbildungsplätze angeboten. Einige der Jugendlichen wurden in nahe gelegenen Städten in die Lehre geschickt.

Einige der jungen Menschen wanderten nach Deutschlands (hauptsächlich ins Ruhrgebiet) aus, um dort in Bergwerken zu arbeiten oder einen Beruf zu erlernen. Masuren, die während der Volksbefragung im Jahre 1920 für Polen gestimmt haben, bekamen ein Stipendium des polnischen Staates und konnten dadurch ihre Ausbildung in Polen fortsetzen. Ein solches Beispiel ist der Herr Walter Późny aus Groß Eichenau, der in der Nachkriegszeit ein bekannter regionaler Aktivist und Politiker in Masuren war. Nach dem Krieg arbeitete er in der polnischen Verwaltung zuerst in Szczytno und später in Olsztyn.

Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges und der Zuordnung eines Teiles Ostpreußens zu Polen, begann die polnische Staatsverwaltung das Leben der verbleibenden Masuren und der neuer Siedler neu zu organisieren. Eine der Aufgaben der neuen Regierung war die Organisation eines Schulwesens. In den Jahren 1945 und 1946 gab es in Kot noch keine Schule. Das bestehende Schulgebäude beherbergte die damalige Polizei und Büros der Gemeinde Wały mit Sitz in Kot (ab November 1945).
Dieses Gebäude übernahm wieder ab dem 1. Oktober 1947 ihre Bildungsfunktion. Es wurde eine Grundschule in Kot gegründet [Quelle: Staatsarchiv Olsztyn, Abteilung Nidzica 136/2. Protokoll der Sitzung des Nationalen Nationalrates von Wały mit Sitz in Kot in den Jahren 1948-1949]. Die erste Lehrerin hieß Górecka Zofia. Sie übte diese Funktion gleichzeitig auch in Wały aus. Es wurde das so geregelt, dass Sie in zwei Tagen (mittwochs und samstags) in der Wały-Schule und an den anderen Tagen in Kot unterrichtete. Die Einwohner der Dörfern Kot und Wały transportierten solidarisch mittels eines Pferdewagens di e Lehrerin zwischen Kot und Wały. Beide Schulen waren 4-Klassen-Schulen, aber die Grundschule in Wały blieb die ganze Zeit eine 4-Klassen-Schule, und die Schule in Kot wurde 1956 in eine 7-Klassen-Schule umgewandelt (weil ein solches Schulpflichtsystem in dieser Zeit in Polen funktionierte).

Ältere Kinder (Klasse 5 bis 7) aus Wały und Zimna Woda mussten zur Schule nach Kot zu Fuß laufen oder mit dem Fahrrad dort fahren. In der Anfangszeiten der Schule, d. h. in den Jahren 1947-1956, wurden die Kinder nur von einem Lehrer unterrichtet. Die Funktion des Dorflehrers hatten folgende Personen inne: Zofia Górecka, Wesołowski, Cegiełka, Nachtygal, Lewczuk und Zofia Karbowniczek. Nach der Gründung einer Sieben-Klassen-Schule (1958) nahm der Personalbestand der Lehrer zu. Zu dieser Zeit kam nach Kot ein Lehrerpaar Kantorczyk (Antoni und Henryka). Herr Kantorczyk leitete dann viele Jahre die Schule. Während dieser Zeit wurden vier Räume für Unterrichtszwecke genutzt. Zwei Klassenzimmer auf der Nord- und Südseite und zwei Räume in dem ersten Stock. Ein Klassenzimmer befand sich auf der Ostseite und das andere auf der Südseite.
In dem Schulgebäude hatte seinen Sitz ein Verwaltungsamt (Gmina Wały in Kot). Eine Wohnung für den Lehrer wurde auch dort eingerichtet. Die Klassen wurden kombiniert, d. h. in einem Raum zur gleichen Zeit führte ein Lehrer zwei parallele Unterrichte durch. Es wurde so gemacht, dass einer Klasse Aufgaben zugewiesen wurden, während der Lehrer zu diesem Zeitpunkt aktiv mit der anderen Klasse zusammenarbeitete. Es kam auch vor, dass ein Lehrer zwei Klassenzimmer gleichzeitig bedienen musste. Unter diesen Bedingungen war das Bildungsniveau nicht das höchste, worauf konnten sich die Absolventen der Schule bei der Sekundärstufe schnell überzeugten. Viele von ihnen haben es nicht bis zur Reifeprüfung geschafft, obwohl viele auch die Immatrikulationsprüfung erfolgreich bestanden haben. Einige von uns (ich gehöre selbst zu dieser Gruppe) haben jedoch danach ein Studium absolviert und interessante Berufe erworben.

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In den Jahren 1957-1975 gab es noch viele andere Lehrer, die mehrere Jahre an unserer Schule unterrichteten. Dazu gehören: Frau Danuta Kurzątkowska, Ehepaare Parzyszek und Sokołowscy. Viele Lehrer fanden nur vorübergehend ein oder zwei Jahre lang eine Anstellung an unserer Schule. Dazu gehören unter anderem die Frauen - Długokęcka Helena, Mack Brygida, Wróbel Barbara nach ihrem Ehemann Pietruszka, Dziubeła Wanda, Mazur Barbara (heute Napierska), Popis Bożena, Węgrzyn Wiktoria, und die Herren - Borkowski Wiesław, Doliwa Helmut, Tkaczuk Stefan. Es handelte sich hauptsächlich um junge Menschen, die unmittelbar nach der Abitur mit der Arbeit in der Schule angefangen haben, und erst später ihre pädagogische Ausbildung ergänzten. Die Anzahl der Schüler in der Zeit, als es sich um eine 7-Klassen-Schule (bis 1966) und dann um eine 8-Klassen-Schule handelte, lag jährlich zwischen ca. 40 und 50 Kindern.

Eine beispielhafte Klassenstruktur ist in der folgenden Tabelle dargestellt:

Es sollte jedoch betont werden, dass zu dieser Zeit auch ältere Kinder aus Wały und Zimna Woda unsere Schule besuchten. Als die Zahl der Schüler abnahm, wurde die 8-Klassen-Schule im Jahre 1973 geschlossen und wider in eine 4-Klassen-Schule umgewandelt. Im Jahre 1974 wurde die Schule vollständig geschlossen. Nach der Schließung der Schule wurde das Gebäude mehrere Jahre für industrielle Zwecke genutzt. Es beherbergte nämlich die Produktionsanlage für Kunststoffwaren (Plastikflaschenverschlüsse). Nach der Schließung der Fabrik ging das Gebäude in private Hände über, und so ist bis heute geblieben.

In den Privatsammlungen ehemaliger Schüler unserer Schule sind mehrere Fotos aus der Nachkriegszeit vorhanden. In der Hoffnung dass viele von Euch (ehemaligen Schüler der Schule) sich selbst, Ihre Eltern, Verwandten oder Freunde erkennen, präsentiere ich hier einige Bilder - so haben wir damals ausgesehen.

Hier unten sehen Sie die Schüler aus den 50 er und 60er Jahre
















Ein Foto aus dem Jahre 1965.







Und hier ein Foto nach vielen Jahren - unseres Treffen in Kot im Jahre 2011.






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